Surfacing Naschmarkt
Film- und Klangspuren am Umschlagplatz
13.10.2012 19:30 Naschmarkt | U4 Kettenbrückengasse, Hinterausgang

Zeitreise am Naschmarkt: Filmische Aufnahmen öffnen Blicke in das Wien einer vergangenen Zeit und bringen das Marktgeschehen zurück an seinen Ursprungsort. Einen Abend lang überziehen filmische Projektionen unter klangkünstlerischer Begleitung eine Fassade am Naschmarkt, entführen in den Alltag von Wiens bekanntester Genussmeile.


Marktaufseher 1960er, Foto: F.V. Iversen/ Media Wien

Märkte sind zentrale Orte einer Stadt, an denen es gleichermaßen zu sozialen Begegnungen wie zum Austausch von Waren kommt. Der Wiener Naschmarkt wurde in unterschiedlichsten Formen filmisch dokumentiert – frühe Filmaufnahmen, Amateur-, und Werbefilme zeigen die Vielfältigkeit des Lebens dort.
Frühe Filmaufnahmen führen an den Umschlagplatz Naschmarkt im Jahr 1908 und mitten hinein ins Treiben zwischen den Ständen. Fünfzig Jahre später begleiten wir den Arbeitstag eines Marktaufsehers, dessen Kontrollgänge und Blicke hinter die „Kulissen“, während eine Familie aus dem vierten Bezirk ihren gewohnten Weg zum Gemüsehändler ihres Vertrauens auf Super8 dokumentiert.

Die Intervention Surfacing Naschmarkt bringt das Geschehen zurück an seinen Ursprungsort: Einen Abend lang wird eine Fassade am Naschmarkt von filmischen Projektionen überzogen und klangkünstlerisch bespielt. Die Expanded Cinema Aktion schafft so eine direkte Verbindung von kollektivem Gedächtnis und städtischem Raum und demonstriert, wie öffentlicher Raum sich durch Nutzung und Umnutzung zu einem Ort der Diskussion und Intervention wandeln kann.

Carina Lesky
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft im FWF-Projekt „Archäologie des Amateurfilms“ sowie dem DOC-team Projekt „KünstlerIn als RaumplanerIn“. Forschungsschwerpunkte sind Film, Cultural and Urban Studies.

Karin Fest
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft in den Projekten „Film.Stadt.Wien“, „Like Seen on the Screen“ und „Archäologie des Amateurfilms“; Forschungsschwerpunkte sind Film and Media Studies, Visual Culture und Filmvermittlung.

Gregor Sebastian Lechner
Grafik- & Produktdesigner, Filmemacher und Musiker. Mitgründer von Phoenics Creative Studio. Er beschäftigt sich mit visueller und auditiver Gestaltung sowie Filmproduktion, Mediendesign und multidimensionalem Projektionsdesign. Kernprojekt von Gregor Sebastian Lechner ist die Entwicklung von digitalen Litfaßsäulen.

Anamarija Batista
studierte Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre in Wien. Zurzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Akademie der bildenden Künste Wien, bei der Kontakt Sammlung der Ersten Group sowie der ERSTEN Stiftung und als Kunstvermittlerin im Architekturzentrum Wien. Ihre Dissertation schreibt sie im Rahmen des DOC-team Projekts “KünstlerIn als RaumplanerIn“.

Thomas Wagensommerer
Studium der digitalen Medientechnologie, Philosophie und transdisziplinären Kunst (TransArts). Lektor für experimentelle Medien am Institut für Medienproduktion, St. Pölten. Medienkünstler und Komponist in Bereichen der elektroakustischen Musik / Klangkunst / Video / Skulptur / Netz- und Softwarekunst und zu Inhalten wie Räumlichkeit / Körperlichkeit / Zeitlichkeit / Virtualität / Vernetzung / (fehlerhafter) Systematik.


KATEGORIEN
Intervention, Film

TAGS
Film, Klangkunst, Öffentlicher Raum, Markt