Partizipation als Werkzeug der Stadtplanung und -entwicklung gerät zunehmend in die Kritik. Versuche zur Verbesserung partizipativer Verfahren stehen dem Wunsch, Stadt eigeninitiativ zu gestalten, gegenüber. Was kann Partizipation in Zeiten einer aktiver und selbstbewusster werdenden Zivilgesellschaft leisten? Wie könnte die Zukunft eines gleichberechtigten Miteinanders zwischen BürgerInnen und ExpertInnen aus Planung, Politik und Verwaltung aussehen?
Partizipation gilt als demokratiepolitisch wichtiges Werkzeug für die Einbindung von StadtbewohnerInnen, wenn es um die Nutzung und Gestaltung öffentlicher Räume und um Projekte der Stadtentwicklung geht. Unzureichende Methodik, mangelhafte Konzeption, verschleierte Absichten und eingeschränkte Möglichkeiten der Mitbestimmung haben jedoch auch die Kritik an Partizipations-Projekten wachsen lassen. Die Folgen sind einerseits Versuche zur Entwicklung verbesserter Formen und Methoden partizipativer Verfahren, andererseits aber auch eine Partizipations-Verweigerung und der Wunsch, städtisches Leben eigeninitiativ zu gestalten – ohne Rücksicht auf marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen, verwaltungstechnische Gepflogenheiten und politische Machstrukturen.
Was kann Partizipation in Zeiten einer aktiver und selbstbewusster werdenden Zivilgesellschaft leisten? Welche Methoden und Strategien stehen zur Verfügung, um die Grenzen des von oben für Mitbestimmung vorgesehenen Feldes zu erweitern? Was muss tatsächlich reguliert und kontrolliert werden? Wie kann verhindert werden, dass sich Kommunen aufgrund schwindender Budgets unter dem Stichwort „Bürgerbeteiligung“ ihrer Aufgaben entledigen? Wie kann gesichert werden, dass gesellschaftliche Gruppen ohne Lobby, Netzwerk und sozialem Kapital ihre Interessen einbringen und umsetzen können? Wie könnte die Zukunft eines gleichberechtigten Miteinanders zwischen BürgerInnen und ExpertInnen aus Planung, Politik und Verwaltung aussehen?
Vortrag und Diskussion mit
Barbara Emmenegger, Institut für Soziokulturelle Entwicklung, Hochschule Luzern
Niels Boeing, aktiv im Netzwerk »Recht auf Stadt«, Hamburg
Andrea Breitfuss, kon-text, GB*Stern 3/11, Wien
Barbara Holub, transparadiso, Wien
Christoph Chorherr, Abgeordneter der Wiener Grünen, Schwerpunkt Stadtplanung, Verkehr, Energie
Moderation: Erik Meinharter, dérive
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der GB*Stern 10.